Ja, großes Kino (in Berlin).
Eine abgesagte Buchmesse (in Leipzig).
Und ein merkwürdiger Zusammenhang.

Bis zum 20. Februar findet in Berlin noch die diesjährige Berlinale statt, mit Publikum! (und mit recht umfangreicher Testung und sonstigen Corona-Bestimmungen). Die Cineasten mögen sich an ein paar Bildern erfreuen, die am letzten Sonntag Abend aufgenommen wurden. Abgebildet ist der Berlinale Palast am Potsdamer Platz mit dem Roten Teppich, wo man bekannte und weniger bekannte SchauspielerInnen zu gegebener Zeit bewundern kann. Das wird dann alles von einem Kamera festgehalten und auf eine Großbildleinwand übertragen. So konnte man mehr oder weniger bekannte Schauspielerinnen bestaunen, die sich trotz eher kühler Temperaturen, nur mit eng anliegendem Top bekleidet und kleinem schwarzen Handtäschchen am Arm, ihren Fans zuwenden und ihnen ein Autogramm (auf die hingestreckten Fotoalben mit dem Konterfei der Stars ?) gewähren. Das ist schon eindrucksvoll.

Wem das nicht so gefällt (oder davon Hunger bekommt), kann sich (stattdessen) in der nahe gelegenen „Street Foot Area“ entweder ein Berliner Currywurst mit Pommes oder ein paar italienische Teigtaschen (Tortelloni oder so etwas ähnliches) genehmigen zusammen mit einem Berliner Pils, Wein oder „Proviant“, einem lokal hergestellten Biodrink. Das ist „stylisch“ und mal ganz abwechslungsreich. Wer sich mehr für die Filme der Berlinale interessiert, der findet hier dazu weitere Infos.

Die weniger erfreuliche Nachricht der letzten Woche war die Absage der diesjährigen Leipziger Buchmesse. Das passiert damit das dritte Jahr in Folge. Schuld ist natürlich Corona, wobei es vor allem die größeren Verlage gewesen sein sollen, die sich gegen die diesjährige Ausgabe der Buchmesse ausgesprochen hatten. Sie haben offenbar besser die Möglichkeit, auf anderen Wegen für ihre Bücher zu werben. Die kleineren Verlage wären hingegen sehr gerne gekommen. Und angesichts der derzeitigen Entwicklungen in der Pandemie, wo die Politik in den Bund-Länder-Gesprächen heute offenbar Lockerungen vereinbaren wird, muss man sich schon fragen, ob das wirklich notwendig war.

Doch mag diese Entscheidung ein Stimulus sein, dass sich andere Städte (im Osten) ihrer verlegerischen Tradition entsinnen und zu einer eigenen Buchmesse aufrufen. Auch Weimar könnte sich damit profilieren, war es doch nicht nur eine Stadt der Dichter und Denker, sondern einmal eine Stadt der Verlage. Vielleicht findet sich ja jemand, der diese Idee aufnimmt und (kurzfristig) ein Buch- und Literaturtreffen in Weimar organisiert. In diesem Kontext sei auf die Lesarten 2021 und das  Festival für junge Literatur im Mai/Juni verwiesen. Man kann nur hoffen, dass sie in diesem Jahr wieder stattfinden werden.

Bevor wir uns vollumfänglich den schönen Künsten hingeben, soll an dieser Stelle noch kurz auf die Krise in der Ukraine (und den Zusammenhang mit Olympischen Spielen) eingegangen werden. Denn es sei daran erinnert, dass der letzte Einmarsch von russischen Truppen in die Ukraine mit der Annexion der Krim im Februar/März 2014 just 3 Tage nach den Olympischen Winterspielen in Sotschi begann. Das hatte für Russland damals prima funktioniert. Man mag fragen, ob sich Geschichte hier wiederholt bzw. wiederholen soll. (Und nebenher ein (Baer)Bock zum Gärtner abgestempelt wird.).  Es sei insofern gewarnt:

„(Sc)Holzauge, sei wachsam“!