Die AfD-Fraktion verteilt zur Zeit in großer Auflage (600.000 Stück) Wurfsendungen an Thüringer Haushalte, in denen Björn Höcke zu den Vorgängen im Kontext der Ministerpräsidentenwahl am 05. Februar 2020 Stellung bezieht (siehe oben).

Man kann die darin getroffenen Aussagen nur als kompletten Blödsinn bezeichnen. Einmal mehr stilisiert sich Björn Höcke und die AfD-Abgeordneten als die „wahren Demokraten“ unser Republik und bezeichnet die anderen als „selbsternannte demokratische Parteien“.  Auch verkennt es, dass es keinesfalls nur die „Antifa“ war, die am 5. Februar auf die Straße ging, sondern dass der demokratische Souverän, nämlich das Deutsche Volk, gegen eine offensichtlich undemokratische Wahl aufbegehrte. Damit hatten die Bürgerinnen und Bürger ein in Artikel 20 Abs. 4 des Grundgesetzes festgelegtes Recht eingefordert. Dieses sieht vor, dass alle Deutsche Widerstand leisten dürfen, wenn es jemand unternimmt, die Ordnung in unserem demokratischen Rechtsstaat zu beseitigen. Und genau das war durch das Verhalten der AfD im Vorfeld und während der Wahl des Ministerpräsidenten geschehen. Für eine detaillierte Analyse dieser Ereignisse sei auf diesen Blog verwiesen.

Die AfD und speziell Björn Höcke hatten bei der Wahl eben nicht das gemacht, was er in dem obigen Flugblatt reklamiert, nämlich den Willen bekundet, die Regierung Ramelow auf (legale) Art und Weise zu beenden. Wenn das der wahre Wille gewesen wäre, hätte sich Björn Höcke nämlich selbst zur Wahl für den Posten des Ministerpräsidenten aufstellen lassen müssen. Doch stattdessen hatte die AfD den Strohmann Christoph Kindervater präsentiert. So hatte Björn Höcke, der zuvor den „Verlust der Männlichkeit“ von Deutschland beklagt hatte, mal wieder gekniffen, wie schon so manches Mal zuvor. Und warum? Weil bei seiner Kandidatur für den Posten des Ministerpräsidenten offensichtlich geworden wäre, dass er und die AfD im Thüringer Landtag nicht über eine Mehrheit verfügt. Er machte er sich lediglich zum „BH von TK“. Eine Rolle, auf die er, dem Flugblatt nach zu urteilen, offenbar mächtig stolz ist.

Thomas Kemmerich wiederum musste bald einsehen, dass er keine funktionierende Regierung im Lande zustande bringt und ist daher folgerichtig zurückgetreten. Dazu brauchte es der „Gottkanzlerin“ Angela Merkel gar nicht. Dazu reichte allein Adam Riese.

Herr Höcke, was Sie da schreiben, stimmt nicht.