sowie über Politiker im Lande, die diesem Anspruch nicht wirklich gerecht werden.

Die aktuelle Politik in Thüringen und Weimar erscheint zur Zeit trostlos. Der Landtag wird nicht neu gewählt, da sich entgegen einer Zusage die CDU nicht geschlossen für dessen Auflösung entscheiden konnte. Und nachdem die abtrünnige FDP-Politiker Dr. Ute Bergner ihre Zustimmung zur Auslösung signalisiert hatte (nach Bitten und Fürsprache des CDU-Fraktionsvorsitzenden Mario Voigt) äußerten Abgeordnete der Linken ihre Bedenken. Und auch die anderen FDP-Abgeordneten konnten sich nicht zu diesem Schritt entschließen.

So wurde der Antrag auf Auflösung des Landtages von den Fraktionen der Linken und der Grünen wieder zurückgezogen, Dr. Ute Bergner vollzog ihren Austritt aus der FDP und trat der (von ihr selbst) gegründeten Partei Bürger für Thüringen bei, was wiederum in absehbarer Zeit zu der Auflösung der FDP-Fraktion führen könnte, wenn nicht deren (noch) Fraktionsvorsitzender Thomas Kemmerich einen „weißen Ritter“ bzw. eine „weiße Rittersfrau“ bis zum Ende des parlamentarischen Sommerpause aus dem Hut zaubert. Doch bis dahin dominiert die schwarze Rittersfrau Ute Bergner das Geschehen.

Dass dies alles nichts mehr mit Demokratie zu tun hat, sei hier nur am Rande bemerkt. Denn Ute Bergner wurde ja ursprünglich als FDP-Mitglied von den Bürgerinnen und Bürgern des Landes gewählt. Für das, was Sie und Ihre Bewegung gerade zelebrieren, hat sie überhaupt kein Mandat von den Wählern. Und auf die Idee, ihr Abgeordnetenmandat zurück zu geben, ist sie offenbar noch nie gekommen.

In ähnlicher Weise agierte vor Kurzem das Mitglied im Weimarer Stadtrat (und ehemaliges Mitglied des Weimarwerkes) Martin Kranz. Er trat mit dem Vorwurf einer angebliche AfD-Nähe aus der Fraktion von Weimarwerk, FDP und Piraten aus, um sich von nun an bei den Grünen zu engagieren. Es wird gemunkelt, dass er sich mit Hilfe der Grünen und der Linken erneut um das Weimarer Oberbürgermeisteramt bewerben will. Bei dem letzten Versuch unterlag er dem jetzigen OB Peter Kleine und zog sich danach schmollend zurück. Doch so ganz mag er von der „großen Lokalpolitik“ doch nicht lassen. Völlig zu Recht hat der Vorsitzende des Weimarwerkes, Prof. Wolfgang Hölzer, dieses Verhalten als undemokratisch gebrandmarkt und sich gegen den Vorwurf einer Nähe zur AfD verwahrt.

Ähnlich selbst-zentriert agiert Ute Bergner. Sie wurde als Kandidaten der FDP in den Landtag gewählt, hatte nach der Wahl zum Ministerpräsidenten von Thomas Kemmerich, die dieser annahm, um dann kurze Zeit später wieder zurückzutreten, ihren Austritt aus der FDP angekündigt, diesen Austritt aber zur Aufrechterhaltung des Fraktionsstatus (und damit unter Erhalt der für sie damit verbundenen Vergünstigungen) bis vor kurzem nicht vollzogen. Das ist mittlerweile geschehen und nun lässt sie die FDP-Fraktion zappeln, indem sie nach dem Aufnahmeantrag bei der Partei Bürger für Thüringen zunächst ihren Fraktionsaustritt angekündigt, diesen aber wegen der angeblich längeren Bearbeitungsdauer der Aufnahmeantrags bis zum Ende der parlamentarischen Sommerpause aufgeschoben hat. (Vermutlich gehen zur Zeit so viele Aufnahmeanträge bei den BfT ein, dass der ihrige nicht zeitnah bearbeitet werden kann.)

Damit gibt sie Thomas Kemmerich die Chance, einen anderen Parlamentarier zum Übertritt in die FDP-Fraktion zu bewegen. Wie gesagt, mit Demokratie hat das alles nichts zu tun. Und die neuesten Umfragewerte der FDP, die die Partei in Thüringen wieder auf dem absteigenden Ast sieht, legen den Schluss nahe, dass dieses Verhalten auch von den Wählern nicht wertgeschätzt wird. Leuchttürme der politischen Glaubwürdigkeit und Verantwortung kann man zumindest weit und breit nicht erkennen.

Bei dem Stichwort Leuchtturm nähern wir uns dem eigentlichen Thema dieses Beitrags. Denn der Blick in die Geschichte mag den eher trostlosen Ausblick auf die aktuelle Thüringer Politik etwas erhellen. Es soll gehen um Friedrich, den II. Jedoch nicht den Preußenkönig Friedrich (den Grossen), sondern seinen Namensvetter, der von 1559-1588 das Königreich Dänemark und Norwegen regierte.

Er kam 1534 als Sohn von Christian III. (1503-1559) und seiner Frau Dorothea von Sachsen-Lauenburg (1511-1571) auf die Welt. Beziehungen zu Sachsen und Thüringen ergaben sich aber nicht nur durch die Mutter, sondern auch durch den Glauben, denn sein Vater Christian III. führte den Reformierten Glauben in seinem Reich ein, nachdem er Martin Luther (1483-1546) bei dem Reichstag in Worms 1921 persönlich erlebt hatte (und 1529 die sogenannte Flensburger Disputation stattfand).

Auch sein Sohn Friedrich II. trat 1559 nach seiner Krönung in Kopenhagen zu dem evangelischen Glauben über und vollzog weitere bedeutende Reformen in seinem Königreich. So revolutionierte er die Schifffahrt mit der Gründung des königlichen dänischen Leuchtturmwesens im Jahre 1560 und baute die dänische Flotte zu einer der schlagkräftigsten im damaligen Europa aus. Unter seiner Regierung wurden die Finanzen des Staates verbessert, Ackerbau und Handel gefördert und mehrere Städte und Burgen gegründet bzw. (umge)gebaut, so die Festungen und Schlösser Kronborg und Frederiksborg sowie die Stadt Fredrikstad, die mittlerweile in Norwegen liegt.

Kriegerisch war er aktiv gegen Schweden im 7-jährigen nordischen Krieg (1563-1570), bei dem es um die Wiederherstellung der Kalmarer Union zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden ging, die unter seiner Vorgängerin Margarethe I. im Jahr 1397 gegründet wurde. Dieser Krieg brachte letztlich weder Dänemark noch Schweden Vorteile und wurde erst im Frieden von Stettin 1570 beigelegt. Schweden blieb selbstständig.

Es hatte diesen Status unter Gustav I. Vasa 1523 erstritten, der in seinem Land ebenfalls den reformierten Glaube einführte. So wurden beide nordischen Königreiche bedeutende Akteure während des 30-jährigen (Glaubens-) Krieges. Der Sohn Frederik II,, Christian IV. (1577-1648) ging dabei zwar 1626 gegen Tilly und Wallenstein als Verlierer vom Schlachtfeld, konnte aber sein Leben und sein Reich im Lübecker Frieden von 1629 retten. Dagegen war der Schwedenkönig Gustav II. Adolf (1594-1632) zwar kriegerisch erfolgreich, verlor jedoch in der Schlacht von Lützen 1632 sein Leben.

Geblieben sind von Ihnen so manche Städte, Schlösser und Bauwerke wie auch der reformierte Glauben, der sich nicht nur in ihren Ländern sondern auch im Großteil von Thüringen vorherrschend ist.